Sarah Lüttges sagt niemals nie.
Die Direktorin Unternehmensentwicklung und Prokuristin differenziert.

Sieht so die Stadt aus, in der wir Menschen leben möchten? Geht es auch besser?

Dinge vom Grundsatz her abzulehnen, ein Nein von vornherein, das wäre mir zu pauschal.

Der Titel ‚Direktorin Unternehmensentwicklung’ begegnet einem in der Immobilien-Branche eher selten. Das könnte daran liegen, dass vornehmlich ein Ziel fokussiert wird, das da heißt: Gewinnmaximierung.

Nicht so bei der UTB, deren Motiv und Motivation schnell skizziert sind: Nachhaltige Stadtquartiere entwickeln, die bestehende Nachbarschaften einbeziehen und eine Mischung aus sozialen und funktionalen Lebensräumen möglich machen. Diese Ausnahmesituation begeistert Sarah Lüttges. Sie ist seit über 10 Jahren im Unternehmen und einen steilen Karriereweg gegangen.

Wagnisse eingehen statt vage bleiben.

Direkt nach dem Abitur beginnt sie die Ausbildung zur Immobilienkauffrau bei der damals 8-köpfigen UTB. Vom Altbau-Büro in der Fidicinstraße aus meistert sie erste administrative Verwaltungsaufgaben. Doch schon bald geht sie raus, führt Wohnungsbesichtigungen durch, fixiert Abnahmen und Mängelmeldungen. Nach dem Stadtentwicklungsprojekt ‚Stadtquartier Friesenstraße‘, einem sozial besonders verträglichen, gemeinschaftlichen Wohnungsbau mit zeitgemäßen Wohnformen in Kreuzberg-Tempelhof, unterstützt sie das Projektteam ‚Am Lokdepot‘. Die rote Häuserkette am Gleisdreieck markiert ein so noch nie da gewesenes Berliner Großprojekt: Nachbarschaft trifft Geschichte, Raumachsen werden erweitert, öffentliche Flächen optimiert, Balkone und Luftgärten geschaffen und Eigentümer, Mieter und soziale Träger am grünen Gleisdreieckpark vereint. Eigenständig begleitet Sarah Lüttges die Stiftung Trias, die ebenfalls auf diesem Grundstück das ‚Haus der Parität Schöneberg‘ mit bezahlbarem Wohnraum für beeinträchtigte Menschen, einer Integrationskita und dem Repair-Café inkludieren kann.

Sarah Lüttges lernt Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen kennen, sie zieht Wissen und Kraft aus diesen Herausforderungen: Kommunikation, Zusammenarbeit, Teilhabe, wie auch baurechtliche Hürden und politisches Zögern. „Die Politik ist begeistert von einer Idee, zum Beispiel einer CO2-freien Mobilität für die Innenstadt, doch die Umsetzung bleibt immer schwierig. Hier wünsche ich mir mehr Mut. Ein gelungener Konsens erfordert im Vorfeld eine Kraft, sich den ungewöhnlichen, neuen Wegen zu öffnen. Wagnisse eingehen statt vage zu bleiben.“

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